MIT DER GALERIE IM CYBERSPACE - 
Ein Gespraech mit Frau Ute Barth vom Art Forum, Zuerich

 
 

 
"Sammler und Kunstliebhaber moechten schnell und umfassend informiert werden": Mit diesem Leitsatz machte sich Frau Ute Barth vom Art Forum mit ihrem hauseigenen Webmaster ans Werk, eine funktionale Website fuer ihre Galerie zu gestalten. Resultat ist ein informatives und uebersichtliches Forum mit einer spielerischen Note.
 
Auf der Startseite figuriert ein kleines Puzzle, in dem jeder Teil ein bestimmtes Taetigkeitsfeld der Galerie repraesentiert. Das Ensemble der Teile bildet das Art Forum Ute Barth mit seinen Ausstellungen, Kuenstlern, Aktivitaeten und Dienstleistungen. Klickt man auf eines der Puzzleteile, so erhaelt man die kurz und buendig formulierten Informationen zum aufgefuehrten Stichwort. Die Kuenstler der Galerie werden mit Biographie, Bibliographie und manchmal auch mit einigen Werkaufnahmen vorgestellt. Wem diese Informationen nicht genuegen, dem stehen fuer Anfragen 'Links' zur e-mail Adresse der Galerie und in die Website integrierte 'Formulare' zur Verfuegung. Die Seiten wecken eine Neugier auf mehr, sie liefern ein umfassendes und sehr sympatisches Portrait der Galerie und laden zu einer Kontaktaufnahme oder gar einem ersten Besuch ein.
 
Galerien, die heute fuer ein breites, internationales Publikum erreichbar sein moechten, muessen 'ins Netz gehen' und 'on line' sein. Zu einer Lagebesprechung in Sachen 'Galerie im Internet' und einer Auswaegung von Pros und Kontras traf ich mich am 2. Oktober 2000 mit Frau Ute Barth in den reellen Raeumen ihrer Galerie.
 
Frau Barth hat klare Vorstellungen und die noetige Erfahrung fuer einen guten Web-Auftritt des Art Forums; und um auch Einsteiger in dieses Gebiet zu unterstuetzen, liess sie auf dem Internet eine Seite mit den Grundregeln einrichten, die so einen Auftritt ausmachen. Hier vermittelt die Galeristin, wie Websites benutzerfreundlich inszeniert und so programmiert werden, dass sie moeglichst fuer jeden Computer geeignet sind.
 
Auf die Funktionen einer Galerie-Website angesprochen, definiert Frau Barth das Internet als Informationsquelle und elementares Nachschlagewerk; sie haelt fest, dass heute oft zuerst im Internet nach Informationen ueber Kuenstler gesucht werde und der Gang in eine Bibliothek erst spaeter folge. In diesem Sinne sei die Website eine Dienstleistung fuer den Kunden und Kuenstler. Frau Barth bedauert die oft spaerliche Praesenz zeitgenoessischer als auch aelterer Kuenstler im Internet und erkennt gleichzeitig natuerlich die Gelegenheit, welche diese Tatsache fuer Galerien darstellt, sich vermittelnd fuer die Kuenstler einzusetzen. So sorgt Frau Barth beispielsweise bei Yahoo.com dafuer, dass eine Suche mit den Stichworten 'Calder' und 'Zuerich' in der Suchmaschine automatisch zu ihrer Galerie fuehrt.
 
Auf meine Frage, ob das Internet jedem Kunden so viel bieten koenne, dass ein leiblicher Besuch in der Galerie ueberfluessig waere, antwortet Frau Barth mit einem vehementen 'Nein'. Sogar der Verkauf ueber das Internet sei fuer sie undenkbar, denn sie schaetzt den persoenlichen Umgang mit Kunstsammlern und Interessenten und moechte nie lediglich eine Internetgalerie betreiben. Ein 'Forum' impliziert schliesslich die Begegnung, in diesem Falle mit Kunst, Kuenstlern und Gleichgesinnten. Das Team im Art Forum moechte mit Kunden zusammen das richtige Werk finden und dies koenne nur geschehen, wenn eine Auswahl direkt gezeigt wird, vor allem bei weniger bekannten Kuenstlern oder bei neuen Werken, die noch nie auf dem Markt waren. Obschon viele Kunstwerke der Galerie digitalisiert und die Qualitaet der Fotografien im Internet gut ist, empfindet die Galeristin die direkte Betrachtung des Originals unablaessig. Eine Ausnahme moegen hier Cyberkunst oder vielleicht auch Graphik oder Kunstphotographie bilden. Die Ausstrahlung eines Gemaeldes oder einer Skulptur muss jedoch direkt mit den Augen und mit dem Herzen erspuert werden.
 
Das Echo auf die Website des Art Forums Ute Barth war bis anhin sehr positiv. Kunstfreunde konsultieren die Seiten sowohl aus purer Neugierde als auch mit konkreten Fragen und Anliegen. Es sind zudem nicht nur juengere Personen, die sich ans Netz getrauen: Kunstinteressierte jeden Alters haben mit Frau Barth schon ueber das Internet Kontakt aufgenommen, vom Schulkind, welches mit den Aufgaben zum Thema Kunst Hilfe brauchte zu Personen hin, die um die achzig Jahre alt sind. Vor allem auch Interessenten aus dem englischen Sprachraum haben die Homepage frequentiert. Frau Barth registriert mit Freude, dass der virtuelle Besuch nicht bei der Startseite endet, sondern oft von laengerer Dauer ist und die Suche in die Tiefe geht.
 
Auf dem Internet ist das Art Forum Ute Barth unter www.utebarth.com, www.artforumutebarth.com und natuerlich unterwww.swissart.ch zu finden. Happy surfing!

 
dieblaueausstellung
Joseph Egan
Bis 22. Dezember 2000 ist in den Raeumen der Galerie dieBLAUEausstellung zu sehen, die mit Werken der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart ein beeindruckendes Spektrum an kuenstlerischen Positionen gegenueber dieser mit reichhaltiger Symbolik und einer langen kunsthistorischen Tradition behafteten Farbe aufzeigt. So ist beispielsweise neben den wunderschoenen blau-schimmernden Glasplastiken eines Edvin oehrstroem auch eine Skulptur von Yves Klein zu sehen, der sein leuchtendes Blau gar patentieren liess. Judith Trepp, die in ihren Gemaelden eine Synthese des abstrakten Expressionismus mit der Formensprache der Zuercher Konkreten anstrebt, erzaehlt mir, dass die Farbe Blau sich fast unbemerkt in ihre Bilder einschleichen wuerde, wenn sie jeweils in Cape Cod unten am Meeresstrand malt.

 
Carlotta Graedel Matthaei

 
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